Von Erwachsenen wird in unserer Gesellschaft erwartet, dass sie Dinge auf anhieb verstehen und in der Lage sind, komplizierte, ja sogar komplexe Sachverhalte nach einer kurzen Erklärung zu verstehen.
Man wird auf Trainings geschickt, im Glauben, man könne Können einimpfen.
Dabei vergessen wir leider oft, dass auch Erwachsen nur Menschen sind und echtes Lernen mit Erfahrung verbunden ist. Diese Erfahrung kommt aber nicht durch stilles Reindenken und nacktes Wissen, sondern erst durch Kontakt mit anderen Individuen und praktisches Erproben in der Umwelt. Es wird erwartet, dass alles auf Anhieb verstanden wird und einmaliger Informationsinput ausreicht.
Kinder lernen, indem sie Dinge ausprobieren, in verschiedenen Variationen erproben und immer wieder neu entdecken. Dabei erwerben sie Stück für Stück neue Kompetenzen. Ist das bei Erwachsenen tatsächlich anders?
„Wenn es beim ersten Mal funktioniert – stimmt etwas nicht.“
Gerade wir deutsche „Spaltmaßfanatiker“ tun uns damit schwer – alles muss extrem gut durchdacht sein und am Besten aufs erste Mal perfekt sein. Dabei hängt Lernen und erst recht Können ganz wesentlich davon ab, welche Erfahrungen man bei der Anwendung gerade in Grenzsituationen gemacht hat: Wann passt heutzutage noch das Gelernte 100% zur Umgebung?